Vorbereitung auf das neue Gartenjahr

Kaum ist der Schnee geschmolzen und die ersten Frühlingsblüher sprießen aus dem Boden und wir sind nicht mehr aufzuhalten:
Wir möchten raus und im Garten werkeln.
Aber was ist denn überhaupt schon möglich und welche Arbeiten sind sinnvoll?

Winterlinge

Elfenkrokus im Vorgarten

Die Stängel der Stauden schneide ich jetzt zurück, bevor der neue Austrieb beginnt. Bitte diese Stängel nach Möglichkeit noch eine Weile in einer ruhigen Ecke lagern, bevor sie auf den Kompost kommen. So können die darin überwinternden Insekten noch rauskrabbeln.

Schneeglöckchen

Zu dick aufgeschichtetes Laub entferne ich von den Beeten und der Wiese. Dieses landet entweder auf dem Kompost oder wird zum Mulchen unter Hecken, Sträuchern und auf Baumscheiben verwendet.

Obstbäume, Wein, Beeren und Rosen schneide ich möglichst bis ca. Mitte März. Rankende Rosen, Him- und Brombeeren binde ich hoch, bevor der Austrieb beginnt, um keine Knospen zu beschädigen.

Märzenbecher

Töpfe, Kästen und Tröge prüfe ich auf Verluste und ob neue Erde benötigt wird. Hier eignet sich für die meisten Pflanzen eine Mischung aus mineralischem Substrat, Grünkompost, Gartenerde und Sand. So erhalte ich ein stabiles Gemisch, dass sich nicht verdichtet und die Pflanzen langfristig mit genügend Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt.

Lila Krokus mit Biene

Ich verschaffe mir einen Überblick, was ich im Garten verändern möchte und ob und welche neuen Gewächse evtl. einziehen sollen. Für bauliche Neuplanungen erstelle ich eine Liste des zu besorgenden Materials. Damit kann ich dann demnächst zum Baumarkt starten und meine Bestellungen bei naturnahen Gärtnereien in Auftrag geben.

Gelber Krokus

Die Wassertonne wird reaktiviert und ich leere den zu Humus verrotteten Kompostanteil auf meine Staudenbeete und ins Hochbeet für den Gemüseanbau.

Dann kann das neue Gartenjahr so richtig durchstarten. Ich wünsche Euch viel Spaß dabei.

Die Werkstatt 509 ist eröffnet

Was hat bloß die 509 zu bedeuten?!

In dieser Werkstatt in unserem Keller werden in nächster Zeit Holzobjekte entstehen, u. a. auch ein Regal für das Badezimmer mit Körben und Kisten.
Vor allem ist sie dafür gedacht, Nistkästen, Schutzhäuschen und andere nützliche Dinge für den Naturgarten zu bauen.
Um Euch zu zeigen, wie einfach das geht, gibt es in Kürze auch Videos dazu, evtl. sogar auf einem eigenen Youtube-Kanal. Wenn es soweit ist, werde ich hier und auf Facebook davon berichten.

Eine Igelvilla für den nächsten Winter ist schon fertig.
Wir haben sie aus Holzresten und Dachpappe, die sich noch im Keller befanden, zusammengebaut. Zum Schutz vor der Witterung gab es einen Anstrich mit Leinölfirnis.

Die Igel habe ich mit einem einfachen Brandmalkolben aus dem Discounter auf die Vorderseite gebrannt.
Schon ist ein neues Hobby geboren.

Ein Meisen-Nistkasten mit kleinem Balkon ist das zuletzt fertig gestellte Projekt aus der Werkstatt.
Der Balkon oder Vorbau sichert die Küken vor Räubern, wie Katzen oder Mardern.

Für ein netteres Aussehen sorgt eine „eingebrannte“ Meise.
Um filigraner und genauer zu „malen“, habe ich mir eine Brandmalstation zugelegt, die mit Brandmalspitzen arbeitet.
Ich habe mich für eine WELDINGER Brandmalstation BS 750 entschieden.

Übrigens: Wer das Rätsel um die Nummer 509 löst und es mir mitteilt, erhält eine kleine Überraschung.
Schickt mir einen Kommentar, eine Mail oder schreibt mir auf Facebook.
https://www.facebook.com/Projekt-Naturgarten-481751928841826

Dachbegrünung auf Holzlager

Um unser selbstgebautes Holzlager im Vorgarten sauber abzudecken und gleichzeitig Nahrung für die Insekten bereitzustellen, haben wir uns für eine Dachbegrünung in einer Edelstahlwanne entschieden. Alles bis auf diese Wanne ist in Eigenarbeit entstanden. Die Wanne hat uns ein Edelstahlbauer vor Ort nach Maß und mit drei Abläufen gefertigt.

Die beiden Schiebetüren sind oben an einer Schiene aufgehängt und mit Lochblechen versehen, damit das Holz luftig liegt und gut trocknen kann.

Als Granulat habe ich Bauder Pflanzerde LBB-E für extensive Dachbegrünung verwendet.

Durch die Gestaltung mit Steinen und Holz und modellieren der Schichtdicke entsteht eine natürlich wirkende Miniaturlandschaft.

Die Kleintopfstauden stammen zum größten Teil von der Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen:
https://www.gaissmayer.de/web/gaertnerei/

Da das Beet auf der Nordwestseite des Hauses im absonnigen Bereich liegt, war die Herausforderung, Pflanzen zu finden, die es zwar mager mögen, aber auch bei weniger Sonne, Halbschatten oder gar im vollen Schatten zurecht kommen. Unsere heimische Pflanzenwelt bietet sogar hier eine erstaunliche Vielfalt. Wie die einzelnen Stauden dann wirklich zurecht kommen, wird die Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen.

Einige Pflanzenbeispiele:

Schatten: Kleiner Schildfarn, Brauner Streifenfarn, Sternmoos, Zimbelkraut
Halbschatten: Alpenveilchen, Zwerg- und Polster-Glockenblume, Silberfrauenmantel, Ehrenpreis, Lerchensporn
Sonne: Sedum, Hauswurz, Polster-Dost, Gold-Thymian, Felsennelke, Zwerg-Pfingstnelke

Vorträge zum thema naturgarten

Um meine Erfahrungen rund um den Naturgarten nicht nur hier auf dem Blog und in Facebook weiter zu geben, habe ich 2019 eine Präsentation erstellt und Vorträge gehalten.
Titel „Lebendiger Garten – naturnah, wertvoll und pflegeleicht“.

Viele Bilder, die während der Umgestaltung unseres Gartens entstanden, zeigen Ideen, die sich mit geringem Aufwand in jedem Garten umsetzen lassen.
Hier als Beispiel ein kleines Kräuterbeet mit mediterranen Kräutern (Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut) links auf einem kleinen Hügel aus Sand und Kies. Rechts wachsen Kräuter (Schnittlauch, Minze, Kamille, Liebstöckel), die einen humosen Boden lieben.
Der große Salbei rechts stand schon vorher und zieht dieses Jahr in den größeren Garten einer Freundin um.

Deshalb war es hier auf dem Blog auch sehr ruhig im letzten Jahr.
Ich habe bis jetzt sechs Vorträge gehalten und mich über das sehr positive Feedback und die vielen interessierten Teilnehmer wahnsinnig gefreut. Der Austausch und einige nachfolgende Garten-Beratungen waren sehr inspirierend.

Dieses Jahr werde ich wieder regelmäßig Beiträge veröffentlichen. Mindestens einmal im Monat ist mein Ziel.
Also schaut ab und zu vorbei!

Gerne könnt Ihr mir dazu Themenwünsche schreiben.
Meine Kontaktdaten findet Ihr im Impressum oder auf Facebook:
https://www.facebook.com/Projekt-Naturgarten-481751928841826/
Bis bald…

Vorbereitungen auf den Winter im (Natur)-Garten

Bei unserem letzten Stammtisch-Treffen haben wir darüber nachgedacht, was in einem Naturgarten vor dem Winter zu tun ist. Es folgt eine ergänzte Checkliste zu möglichen Arbeiten rund um Garten und Balkon:

 

Pflanzen:

  • den Blumenrasen ein letztes Mal mähen
  • Reisig und Laub von der Wiese zu Haufen sammeln
  • Blumenzwiebeln der Frühjahrsblüher einbuddeln
  • frostempfindliche Pflanzen schützen (durch Kork, Filz oder Leinen oder umsetzen in Keller, Wintergarten oder Gewächshaus)
  • einjährige und frostempfindliche Kräuter ins Haus holen
  • Früchte und Gemüse ernten und verarbeiten
  • neue Obstgehölze, Stauden und Rosen pflanzen
  • Ziergräser zusammenbinden
  • einen letzten Blumenstrauß pflücken

 

Tiere:

  • Nistkästen säubern
  • Vogelfütterung ausbauen oder beginnen
  • Igel füttern und evtl. Häuschen aufstellen
  • bei Stauden und Gehölzen die Samen und Früchte dran lassen und erst im Frühjahr zurückschneiden

 

Geräte und Technik:

  • Regentonne entleeren
  • Wasser abstellen und Leitung leerlaufen lassen
  • Pumpe aus Teich oder Bachlauf nehmen und im Keller im Eimer mit Wasser frostfrei lagern
  • Gartengeräte reinigen und warten

Möbliertes Häuschen zu vergeben!

Im Anschluss an unsere Nistkästen haben wir ein Igelhaus gebaut.

Dieses findet in Kürze seinen Platz zwischen den Apfelbäumen und dem Gartenhaus. Dort bleibt unser stacheliger Freund, wenn er denn einziehen sollte, ungestört. Unter das Haus kommt eine Schickt Kies, damit Regenwasser nach unten abfließen kann und das Igelbett schön trocken bleibt.

Für die Inneneinrichtung sammele ich noch trockenes Laub, dann ist es bezugsfertig. Durch die Zwischenwand und den Eingang um die Ecke ist der Bewohner vor Katzen geschützt.

Zur Zeit haben wir darin noch eine Spinne als Untermieter. Mal sehen, wie lange sie bleibt…

So, jetzt steht das Igelhaus an Ort und Stelle, ist mit trockenem Ahorn-Laub bis oben hin gefüllt und wartet nur noch auf ein passendes Stacheltier.

Nistkastenbau leicht gemacht

Kaum naht das Frühjahr und die Vögel werden aktiv und zwitschern am Morgen um die Wette, da fällt es meinem Mann wieder ein: Es fehlen noch Nistkästen in der Umgebung, damit es außer genügend Futter auch  viele sichere Orte für den Nachwuchs gibt.

Also ab in den Keller und nach passenden Holzresten gesucht. Was der eigene Vorrat nicht hergibt, besorgen wir günstig im Baumarkt .

Zuerst werden die Holzteile passend zugesägt und das Einflugloch im gewünschten Durchmesser erstellt (32 mm für Kohlmeisen). Die Rückwand leicht anschrägen, damit sie zu den Seitenteilen passt und das Dach später gut aufliegt.

Dann nach Möglichkeit die Löcher für die Schrauben vorbohren, damit nichts splittert und die gesägten Kanten mit dem Schleifpapier begradigen.

Anschließend verschrauben wir die Teile. Die Vorderseite bitte nur mit zwei Schrauben oben befestigen, damit sie für die Reinigung zu öffnen bleibt. Zum Fixieren genügt ein kleiner Haken oder Nagel unten.
Evtl. noch eine keine Sitzstange aus Rundholz unter das Einflugloch leimen.
Zum Schluss ein Stück Dachpappe auf das schräge Vogelhausdach nageln oder tackern und fertig ist ein neues Heim.

Unsere Anleitung ist so angelegt, dass möglichst viele gleich große Brettchen gesägt werden können und auch eine Serie von mehreren Häuschen mit den Standardgrößen der Hölzer funktionieren. Wir haben Bretter mit 30 cm Breite und 2 cm Dicke verwendet. Bei anderen Maßen müssen die Pläne evtl. angepasst werden.
Wer will, kann die Brettchen auch im Baumarkt zusägen lassen.

Hier jetzt noch der Plan mit den Maßen und der Material- und Werkzeugliste:

Wer den Plan ausdrucken möchte, geht auf den folgenden Link:  Bauanleitung_meisenkiste.pdf

Viel Spaß beim Nachbau und der Vogelbeobachtung.

 

Bau einer kleinen Trockenmauer mit Kies- und Sandbeet

Im Spätsommer 2016 fand ich dann Zeit für den Bau meines Trockenmäuerchens. Es hieß also wieder Erde bewegen, um Platz für die Mauer und deren Fundament zu schaffen. Außerdem sollte noch ein Sandplatz für Erdhummeln und Co entstehen. Hinter der Trockenmauer entstand auf diese Weise auch gleich ein leichtes Hügelbeet.

Zuerst kam die Fahrt zur nächst gelegenen Kiesgrube, um Sand, Kies und Split in Eimer und Tröge zu schaufeln. Dabei unterstützte mich tatkräftig mein Mann. Der Kiesgruben-Betreiber verlangte für diese Kleinmenge € 5,00. Die Steine für die Mauer hatte ich im Vorfeld gesammelt und von einem Nachbarn erhalten, bei dem diese nach einem Umbau übrig waren und der sie schon entsorgen wollte.

Entlang des Verlaufs der Mauer, wo die Erde bereits abgetragen und 10 – 15 cm tiefer ausgehoben war, habe ich eine gute Schicht relativ feinen Split aufgebracht, damit die Steine nach unten Halt haben und nicht beim Regen versinken. Danach wurden die Steine mit leichter Neigung nach hinten dachziegelartig übereinander gesetzt. Lücken dazwischen sind erwünscht. Hier finden später Pflanzen Platz und Tiere hoffentlich Unterschupf.
Nach jeder Schicht habe ich den Raum hinter den Steinen erst mit Split und Kies und zum Schluss mit Sand und etwas Erde aufgefüllt. Vereinzelt sind Tonscherben bzw. gesprungene Tontöpfe mit eingebaut.

Den Platz für das Sandbeet habe ich nach erfolgtem Aushub zuerst mit einem Fließ ausgelegt, damit sich die darunter liegende Erde nicht mit dem aufgetragenen Material vermischt. Dann nur noch Kies und zum Schluss Sand aufbringen und gleichmäßig verteilen.
Da so ein Platz eine hervorragende Katzentoilette wäre, habe ich den Sand noch mit Hasendraht abgedeckt.

Die folgende Aufnahme entstand im Juni 2017. Zu sehen sind entlang der Mauer einige Sukkulenten, Nelken und eine Wegwarte (noch nicht blühend).

Unsere Maleena hat eine besonders entspannende Nutzung der Trockenmauer mit anschließendem Kiesbeet gefunden:

 

 

Anlage eines Sumpfbeets

Parallel zum Bau der Terrasse begann im Juli 2016 auch die Anlage eines kleinen Sumpfbeetes rund um den Miniteich. Zuerst mussten alle vorhandenen Pflanzen und Zwiebeln weichen. Kaum zu glauben, wie viele davon auf ein so kleines Stück Erde passen.

Danach hieß es, Erde ausgraben und zwischenlagern (im Nachbarbeet, auf einer Folie auf der Terrasse und in Eimern und Wannen. Auch hier war die aufgehäufte Erde gefühlt viel höher als die Tiefe des ausgegrabenen Lochs vermuten ließ. Die Tiefe lag tatsächlich zwischen 10 und 40 cm.

Im Anschluss habe ich das Loch mit Teichfolie in großzügig bemessener Fläche so faltenfrei wie möglich ausgekleidet. Hier genügt die einfachste Qualität der Folie, da selbst ein kleines Loch kein Problem ist. Bei einem Teich wäre das nicht so gut. Wichtig war allerdings, die Folie von der Terrasse weg tiefer zu verlegen als am Terrassenrand, damit überlaufendes Wasser in den Garten abfließen kann und sich nicht in Richtung  Haus und Terrasse staut.

Nun die Erde wieder zurück ins Loch schaufeln, dabei die Folie am Rand abschneiden oder umlegen, damit sie später nicht mehr zu sehen ist.
Dann kommt die Kür: passende Pflanzen besorgen und einsetzen. Ich habe mir zum Start folgendes bei Hof Berggarten bestellt: Sumpfdotterblume, -Storchschnabel, -Vergissmeinnicht, und  -Minze, Etagenprimel, verschiedene Iris, Bachbunge, Kuckuckslichtnelke und Bach-Nelkenwurz.

Nach knapp einem Jahr entstand dieses Foto:

Storchschnabel, Bachbunge und Bachneldkenwurz haben sich gut entwickelt, Sumpfvergißmeinnicht  blüht, Sumpfminze und Iris kommen erst noch, die Sumpdotterblume ist verschwunden, ebenso die Kuckuckslichtnelke.

Die Etagenprimel ist ein richtiger Hingucker geworden, hier saugen gerade zwei Schmetterlinge (Kleiner Fuchs):

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung und werde sicher noch die eine oder andere Pflanze ergänzen. Mal sehen…